1349
wurde Dresden zum ersten Mal von einer Pestepidemie heimgesucht,
wobei das angsterfüllte Volk die Schuld bei den Juden sah. Der
Vorwurf war, sie hätten das Wasser der Brunnen vergiftet und die
Verfolgung der Juden begann.
Im 15. Jahrhundert wütete die Pest erneut. Es wurden
Schutzmaßnahmen erlassen, dazu gehörte:
- keine Fremde in die Stadt einlassen
- Verbot von Versammlungen
- keine Bekleidung der Leichen wegen der Ansteckung
1507 war die Pest so stark, daß im Durchschnitt pro Tag 30 Menschen
begraben wurden.
1521 schlug die Pest erneut zu und man war ratlos, denn die
Vorsichtsmaßnahmen zeigten nicht die entsprechenden Wirkungen.
Weitere Maßnahmen wurden eingeleitet. Wein- und Biertrinken wurde
untersagt, das Baden in der Öffentlichkeit war verboten. Die
Betroffenen kamen in spezielle Häuser - Siechhäuser. Diese wurden
verschlossen, um eine Verbreitung der Krankheit zu verhindern.
1540 im Sommer wütete die Pest erneut und so sehr, daß die
Scheffelstraße fast ausgestorben war. Es gab große Verlußte.
1552/53 gab es weitere Tode durch die Pest.
1555 erließ Kurfürst Moritz eine Verordnung. Diese zielte schon in
eine besondere Richtung.
Die Gassen sollten sauber gehalten werden, die Kleider von
Pestkranken durften ein halbes Jahr nicht verwendet werden, und
Wäsche durfte nur außerhalb der Stadtmauern gereinigt werden. Aus
heutiger Sicht ist zu sagen, daß diese Maßnahmen nicht zur
Pesteindämmung führen konnten. Dies zeigte sich auch in den
Folgejahren.
1566 regierte die Pest fast das gesamte Jahr. In dieser Zeit wurden
über 400 Menschen dahingerafft. Die Maßnahmen zur Reinhaltung
wurden erweitert. So durften innerhalb der Stadt keine Schweine
gehalten werden, verschiedene Gewerke (Kürschner, Schwarzfärber,
Schuhmacher) mußten außerhalb der Stadt ihr Handwerk verrichten.
Es dürfte keine Steinkohle verwendet werden. (Schmied)
Mit der Einrichtung von speziellen Pesthäusern und der Anstellung
von Pestärzten, Pesthalbierern und Wehemüttern konnte den kranken
Menschen etwas geholfen werden.
Trotz aller Maßnahmen gab es weitere Rückschläge verbunden mit furchtbaren
Pestjahren:
1626, 1630, 1637, 1680
Bei der Pest 1680 starben über 11500 Menschen und es wurde
notwendig den Johannisfriedhof zu erweitern und den Eliasfriedhof
neu anzulegen. |
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Die P e
s t
Der schwarze Tod
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Die
Pest ist eine epidemieartige Krankheit, hervorgerufen durch
Pestbakterien. In wellenartigen Schüben wurde die
Bevölkerung von Europa in den vergangenen Jahrhunderten immer
wieder in erheblichen Maß dezimiert. (ca. 1/3 der
Bevölkerung fiel der Pest zum Opfer) Heute gibt es strenge
hygienische Richtlinien und eine umfangreiche Überwachung,
welche speziell auf Hafenstädte zielt. Auf Grund dieser Maßnahmen ist
die Pest aus Europa fast verdrängt, was jedoch nicht heißt,
diese Krankheit ist besiegt.
In bestimmten Gebieten, besonders in Asien gibt es Pestherde.
(siehe Karte) Durch den Rattenfloh wird die Pest übertragen, welche in der
Folge per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch weiter
verbreitet wird. Ein entscheidender Faktor der Verhütung der
Pesteinschleppung war die Bekämpfung der Schiffsratten.
Die Seuche tritt als Haut- und Drüsenpest auf. Man sagt auch
Beulenpest dazu. Eine weitere Art der Pest ist die Lungenpest,
welche mit Lungenentzündung und Gewebezerfall einhergeht.
Durch die mangelnde Sauerstoffversorgung wird die Haut
düsterblau, was zu der Bezeichnung "Schwarzer Tod"
führte.
Die Pest ist eine anzeigepflichtige Erkrankung. |
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