Schillerplatz



Loschwitzer Straße mit Blick auf Schillergalerie

Den Schillerplatz kann man mit Recht als Zentrum des Stadtteils Blasewitz bezeichnen. Mit seinen vielen Geschäften ist er ein Einkaufsmagnet und dies nicht nur für Bürger im nahen Umfeld. Als ein Verkehrsknotenpunkt hat der Schillerplatz eine sehr hohe Bedeutung. In Verbindung mit der Elbbrücke, auch als "Blaues Wunder" bekannt, bündelt sich hier der Straßenverkehr auf allen Zufahrtsstraßen. In Spitzenzeiten wird die Geduld der Kraftfahrer auf eine harte Probe gestellt, bis diese auf die andere Seite der Elbe gelangen. An diesen Nadelöhr müssen Sie schon mal 20 bis 30 Minuten Wartezeit oder sehr langsames Vorrücken einkalkulieren. Günstiger gelangen Fahrgäste öffentlicher Verkehrsmittel vom Schillerplatz über die Elbe, da die Zufahrt über einen eigenen Straßenzug erfolgt.


Der Schillerplatz ist ein wichtiger Umsteigepunkt für Fahrgäste von Bus und Straßenbahn. Hier verkehren die Straßenbahnlinien 6 (Gorbitz - Niedersedlitz) und 12 (Ludwig-Hartmann-Str. - Leutewitz) und die Buslinien 61(Löbtau - Weißig oder Fernsehturm), 83 (Comeniusplatz - Pillnitz/Bonnewitz) und die 85 (Schillerplatz - Prohlis). Als Überlandlinie startet auch die Buslinie 309 (Schillerplatz - Radeberg - Pulsnitz). Alle Linien halten zentral vor der neu erbauten Schillergalerie mit ihren vielen Einkaufsmöglichkeiten und dem Kino Cinemaxx.
Im August 2002 stieg die Elbe auf ihren höchsten Pegelstand aller Zeiten und weite Teile der Stadt standen unter Wasser. Der Schillerplatz, nahe der Elbe gelegen, blieb von einer Überflutung verschont. Obwohl es sich optisch nicht so darstellt, liegt der Schillerplatz mehrere Meter über den Pegel. Aus Sicherheitsgründen wurde das "Blaue Wunder" zeitweise auch für Fußgänger gesperrt und die Dresdener bekamen zu spüren, welche wichtige Rolle die Brücke in ihrem Leben spielt. So mußten weite Umwege in Kauf genommen werden, um auf die andere Seite der Brücke zu gelangen. Auch die Händler bekamen die Folgen mit einem erheblichen Umsatzrückgang zu spüren.

Blasewitz wurde 1350 im Lehnbuch eingetragen, wobei schon vor der Eintragung in diesem Gebiet gesiedelt wurde. So wird angenommen, daß schon im 6.Jahrhundert Menschen in dem damaligen Fischerdorf wohnten. Einen besonderen Schub bekam die Region ab 1871 im Rahmen der Reichsgründung. So entstanden in sehr kurzer Zeit sehr viele Villen mit großen Gartenanlagen und der noch heute zur Erholung dienende Waldpark. Seinerzeit war es die reichste Gemeinde von Dresden und wurde im Volksmund "Goldstaubviertel" genannt. Obwohl dieser Ruhm im Laufe der Jahre etwas verblaßte, ist Blasewitz noch heute von kulturhistorischer Bedeutung. Es gibt kaum ein Ort in Deutschland, wo so viele Villen in ihrer einzigartigen Bauweise so nah und zahlreich zu finden sind.



Schillerplatz mit Blick auf das "Blaue Wunder"
Ende des 19. Jahrhunderts bekam der der alte Dorfplatz den Namen Schillerplatz. Friedrich Schiller, (geboren am 10.11.1759 in Marbach/Neckar und gestorben am 9.05.1805 in Weimar) war einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller und dies nicht nur in seiner Zeit. Schiller war sehr eng mit Christian Gottfried Körner befreundet, was der Ausschlag war, Dresden zu besuchen. So traf Schiller auch mit Persönlichkeiten der Stadt zusammen, so zum Beispiel mit dem Maler Anton Graff, welcher Schiller 1785 porträtierte. Die Bekanntschaft mit der Tochter der Wirtin vom Gasthof Blasewitz, setzte der Dichter später mit der Erwähnung der "Gustel von Blasewitz" in "Wallensteins Lager" ein Denkmal. Das Verhältnis zu den Dresdner war allerdings nicht besonders gut. Dies spiegelt sich in einem Brief an die Schwestern von Lengefeld im Jahr 1785 wieder. Die Dresdner seien "vollends ein rechtes, zusammengeschrumpftes, unleidliches Volk...", so die Zeilen von Schiller. Die Dresdner sind nicht so nachtragend wie vielleicht angenommen, denn ein Platz, eine Straße und eine Gaststätte wurden nach Friedrich Schiller benannt. Ein Gedenkstein und die Schillerlinde erinnern ebenfalls an den großen Schriftsteller.

Auf Grund seines Wirkens und der Freundschaft zu Körner wurde ein Platz nach Friedrich Schiller benannt. Die Freundschaft der beiden wird auch mit der Lage der Plätze dokumentiert. Schillerplatz und Körnerplatz sind nur durch die Elbe getrennt, verbunden wiederum durch die Elbbrücke "Blaues Wunder". Auf das literarische Wirken von Friedrich Schiller möchte ich hier nicht weiter eingehen, da es genügend Informationsmaterial zu diesem Thema gibt und außerdem dem Umfang dieser Seite sprengen würde.



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