F.-C.-Weiskopf-Platz




Der F.-C.-Weiskopf-Platz ist das Zentrum des Stadtteiles Plauen. 1206 wurde Plawa -slawisch: Dorf an der Schwemme - erstmals urkundlich erwähnt und Plauen 1903 zu Dresden eingemeindet. Das Geviert rund um den Müllerbrunnen wird von der Nöthnitzer Straße und der Chemnitzer Straße sowie von der Müllerbrunnenstraße und der Coschützer Straße begrenzt. Ein Verkehrsknotenpunkt ist der Platz allemal; denn die Chemnitzer Straße führt weiter als Budapester Straße direkt in das Stadtzentrum. Die DVB-Buslinien 82 (Dölzschen - Postplatz - Neue Messe) und die Linie 89 (Tharandter Str. - Gruna) haben am Rathaus Plauen ihre Haltestellen.

Der Platz ist nach Franz-Carl-Weiskopf (1900 - 1955) benannt. Der Schriftsteller schrieb Erzählungen über den Alltag tschechischer und slawischer Arbeiter und Bauern sowie Reportagen über die Sowjetunion wie zum Beispiel das Werk ("Umsteigen ins 21. Jahrhundert"). Vor allem in den Romanen "Lissy oder Die Versuchung" und Himmelfahrtskommando" bezog er gegen den Faschismus Stellung. Weiskopf war ab 1920 unter anderem Mitarbeiter des Pressebüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Tschocheslowakei und wirkte ab 1928 als Journalist in Berlin. 1933 mußte er Nazi-Deutschland verlassen. Bevor 1939 erst nach Frankreich, dann in die USA emigrierte, war er Chefredakteur der "AIZ" (Arbeiter - Illustrierte Zeitung) in Prag. 




















Zurück in Europa stand er von 1947 bis 1952 für die Tschechoslowakei in diplomatischen Diensten. 1953 übersiedelte er in die DDR und trat vehement für die Reinhaltung der deutschen Sprache ein.

Zwei Dominanten prägen den F.-C.-Weiskopf-Platz: der Müllerbrunnen - eine heimatkundliche Figur - und das Rathaus im Renaissance-Stil. Der Brunnen ist ein Geschenk der Gemeinde Plauen und wurde an der Westseite des Platzes inmitten einer Grünanlage postiert. Er erinnert an den Dichter Wilhelm Müller, der durch solche Liedertexte wie "Das Wandern ist des Müllers Lust" und "Am Brunnen vor dem Tore" bekannt wurde. Müller traf mehrfach mit den Komponisten Carl-Maria von Weber und mit dem romantischen Dichter Ludwig Tieck zusammen. Die von Robert Henze geschaffenen Bronzeplastik zeigt einen wandernden Müllerburschen. Das Original wurde 1942 für Kriegszwecke eingeschmolzen und ist 1986 durch eine Kopie ersetzt worden. Den alten steinernen Unterbau mit ideenreicher Ornamentik fertigten die bekannten Architekten Wilhelm Lossow und Hermann Viehweger.

Diagonal gegenüber thront das Rathaus Plauen, heute Sitz des Ortsamtes Plauen. 1893/94 wurde der Bau nach den Plänen Lossows und Viehwegers durch die Gebrüder Fichtner erbaut. Der 51 Meter hohe Eckturm, reicher an Fassadenschmuck und der von Bienert-Brüdern gestiftete Sitzungssaal gehören ebenso zu den Kleinoden wie die St. Georg-Plastik aus der Werkstatt von Robert Henze. Die weit sichtbare Turmuhr mit Blick zum Platz trägt die Innschrift: "Deutsche Art, treu bewahrt". Der F.-C.-Weiskopf-Platz und sein unmittelbares Umfeld haben sich zu einem Einkaufs- und Gewerbezentrum gemausert. In Alt- und Neubauten haben sich Imbisse, Bäckerei, ein Sonnenstudio, Kosmetikgeschäft, ein Optiker und andere etabliert. Genau an der Ecke zum Platz und der Chemnitzer Straße hat ein Reisbüro seinen Sitz. Dort befand sich bis vor ein paar Jahren bei den Plauenern so beliebte Wohngebietsgaststätte "Zum Müllerbrunnen". Heute haben sich in unmittelbarer Nähe des Platzes andere Gaststätten angesiedelt.



Blick auf den Müllerbrunnen




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