Der Traum
Hoffmann von Fallersleben



1.



Ich lag und schlief; da träumte mir

Ein wunderschöner Traum:

Es stand auf unserm Tisch vor mir

Ein hoher Weihnachtsbaum.  

5.



Da wacht´ ich auf aus meinem Traum,

und dunkel war`s um mich.

Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,

sag an, wo find´ ich dich?  

2.



Und bunte Lichter ohne Zahl,

die brannten ringsumher;

die Zweige waren allzumal

von goldnen Äpfeln schwer.  

6.



Du war es just, als rief er mir:

„Du darfst nur artig sein;

dann steh´  ich wiederum vor dir;

jetzt aber schlaf nur ein!  

3.



Und Zuckerpuppen hingen dran;

Das war mal eine Pracht!

Da gab`s, was ich nur wünschen kann

Und was mir Freude macht.  

7.



Und wenn du folgst und artig bist,

dann ist erfüllt dein Traum,

dann bringet dir der Heil´ge Christ,

den schönsten Weihnachtsbaum.“  

4.



Und als ich nach dem Baume sah

Und ganz verwundert stand,

nach einem Apfel griff ich da,

und alles, alles schwand.