Der Wunschzettel |
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Heinrich Seidel (1842 - 1902) |
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1. |
"Das Weihnachtsfest naht
schon heran" der Hansel sagt's beim Essen -, "die Wünsche meld' ich euch jetzt an, ihr dürft sie nicht vergessen! |
2. |
Um Ski und Schlittschuh' möchte
ich euch ganz besonders bitten; auch fehlt, ihr wißt es sicherlich, mir noch ein neuer Schlitten. |
3. |
Drei dicke Bücher wünsch ich
mir, Briefmarken auch daneben, dazu ein Album und Papier, um sie schön einzukleben. |
4. |
Ein Domino, ein
Schachbrettspiel, ein Kasperletheater - und einen neuen Peitschenstiel vergiß nicht, lieber Vater! |
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5. |
und viele Tiere auch von Holz und andere aus Pappe, Indianerfederkopfschmuck stolz und eine neue Mappe. |
6. |
Ein Brennglas, eine Kamera, ein Blitzlicht für die Nacht; - ich knipse dann von fern und nah, wie sich's gerade macht. |
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7. |
Und einen großen Tannenbaum, dran hundert Lichter glänzen, mit Marzipan und Zuckerschaum und Schokoladenkränzen. |
8. |
Doch scheint euch dies ein wenig
viel, so könnt ihr daraus wählen. Es könnte wohl der Peitschenstiel und auch die Mappe fehlen!" |
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9. |
Als Hansel so gesprochen hat, sieht man die Eltern lachen. "Was willst du, kleiner Nimmersatt, mit all den vielen Sachen?" |
10. |
"Wer soviel wünscht",
der Vater spricht, "bekommt auch nicht ein Achtel. Er kriegt ein ganz klein wenig Nix in einer Pfennigschachtel." |
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