In der Christnacht | ||
Ein Bettelkind
schleicht durch die Gassen- Der Markt lässt seine Wunder sehn: Lichtbäumchen, Spielzeug, bunte Massen. Das Kind blieb traumverloren stehn. |
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Aufseufzt die
Brust, die leidgepresste, Die Wimpern sinken tränenschwer. Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste- Ich weiß kein Leid, das tiefer wär. |
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Im Prunksaal
gleißt beim Kerzenscheine Der Gaben köstliches Gemisch, Und eine reichgeputzte Kleine Streicht gähnend um den Weihnachtstisch. |
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Das Schönste
hat sie längst, das Beste, Ihr Herz ist satt und wünscht nichts mehr. Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste- Ich weiß kein Leid, das tiefer wär. |
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Doch gälts in
Wahrheit zu entscheiden, Wer des Erbarmens Preis verdient- Ich spräch: Das ärmste von euch beiden Bist du, du armes reiches Kind! |