Geschichte der Katze

  Vor etwa 6000 Jahren zog es die damaligen Wildkatzen zu den Menschen. Der Mensch schätzte die Katzen, weil diese die lästigen Mäuse fing. Datierte Überlieferungen stammen etwa 2500 vor Christi. Die alten Ägypter verehrten die Katzen als Gottheit und als Helfer der Plage gegen Mäuse und Ratten Herr zu werden. Die Kornkammern der Ägypter waren das Paradies für Katzen, denn zu fressen gab es dort in Überfluß. So entstand eine Symbiose zwischen Tier und Mensch zum beiderseitigen Nutzen. Jahrhunderte lebten beide Seiten in bester Harmonie.
Im 13. Lahrhundert kippte das Verhältnis zwischen Mensch und Katze. Die Menschen verbanden die Katze mit dem Teufel und so ein Gehilfe mußte vernichtet werden. Viel Aberglaube gibt es sogar noch in der heutigen Zeit. So bringt eine schwarze Katze Unglück, wenn diese von links nach rechts den Weg vor einem Menschen quert. Mir läuft täglich eine schwarze Katze aus unterschiedlichsten Richtungen über den Weg, ein Unglück gab es bis jetzt nicht.
Die Vernichtung der Mäusejäger rächte sich im 15. Jahrhundert. Es kam zum Ausbruch der Pest, welche durch rasante Überhandnahme von Ratten verursacht wurde. Ich kann leider nicht sagen, ob zur damaligen Zeit die Verbindung erkannt wurde, fest steht, die Abneigung zu Katzen dauerte bis ins 18. Jahrhundert. Erst ab dieser Zeit normalisierte sich das Verhältnis langsam zwischen Mensch und Katze.
Viele Menschen sahen in der Katze ein hinterlistiges Tier, übrigens höre ich solche Äußerungen noch heute. Ich denke, es hat damit zu tun, daß die Katze sich nie dem Mensch total unterordnet und ihren eigenen Willen hat. Diese Eigenschaft wurde in der Vergangenheit verschlagen und hinterhältig interpretiert. Es wurde einfach außer Acht gelassen, daß Katzen sehr nützliche und saubere Lebewesen sind.
In der Türkei wurden Katzen mit treulosen Ehefrauen in Verbindung gebracht. Da Katzen auch mit fremden Menschen schmusen, was auch treulose Ehefrauen tun. Als Bestrafung sah man das Mittel des Ertränkens Von Frau und Katze in einem Sack als die richtige Bestrafung für ihr Verhalten.
Katzen wurden auch ungewöhnliche positive Fähigkeiten zugeordnet. So soll eine dreifarbige Mieze das Haus vor Feuer und Unglück schützen. Ob dies eine Möglichkeit ist wage ich zu bezweifeln, fest steht aber, Katzen haben ihre Besitzer vor dem Tod durch Rauch und Feuer gerettet. Durch ihr lautes miauen oder kratzen an der Tür wurde auf die Gefahr aufmerksam gemacht, sie fungierten sozusagen als Rauchmelder.
Die Zuneigung einer Katze kann man sich nicht erkaufen. So verzichtet sie auf ein sehr liebes Leckerli, wenn sie eine Person nicht mag. Die Katze entscheidet selbst, wer ihr Freund sein darf. Instinktiv merkt das Tier, wer ihm wohlgesonnen ist und wer nur schauspielert. Übrigens habe ich diese Situation bei meinen Katzen schon erlebt.
In protestantischen England wurde die Katze wegen ihres hinterlistigen Anschleichens verteufelt und brachte sie um. Es wurde einfach außer acht gelassen, daß für die Jagt auf Mäuse und Ratten das effektivste Verhalten ist. Man stelle sich vor, die Katze nährt sich trampelt ihrer Beute, der Erfolg wäre gleich Null.
In Ägypten wurden Katzen sehr verehrt. So konnte laut Gesetz ein Mensch, welcher eine Katze tötete, selbst getötet werden. Der Kult ging sogar so weit, daß aus dem brennenden Haus, die Katze zuerst gerettet wurde.
In der Geschichte der Menschheit wurden Katzen hoch geehrt und auch sehr stark verteufelt. Ihr wurden positive Eigenschaften zugeordnet und auch negatives zur Last gelegt.

Und wie gestaltet sich heute das Verhältnis zwischen Mensch und Katze? Der Mensch ist zum Diener der Katze degradiert worden. Er serviert das Futter und sollte es einmal nicht pünktlich am Platz stehen, werden wir angemeckert, mit der Aufforderung, den Zustand zu ändern. Wir reinigen die Katzentoilette, damit alles sauber ist. Sollten die Angeleinheit bei besonders peniblen Katzen einmal versäumt werden, die Quittung ist in einer Ecke der Wohnung zu finden. Die Aufforderung lautet, gib dir in Zukunft etwas mehr Mühe und reinige mein Platz für meine Notdurft in Zukunft besser. Außerdem werden unsere lieben Mitbewohner in den meisten Fällen auch medizinisch bestens versorgt. Für die Gesundheit der Katze wird viel getan. Sei es der Besuch beim Tierarzt oder Vitaminpräparate aus dem Tiermarkt. Die Katze muß sich mit einem weichen Fell gut anfühlen. Zusätzlich wird in der Wohnung an Möbeln gekratzt und an der Tapete gescharrt. Die Katze macht einfach was sie will und nicht was sie soll.
Wie sagt man salopp: "Hunde haben Herren, Katzen haben Diener."
Trotz dieser ersichtlichen Nachteile des Haltens einer Katze in der heutigen Zeit, halten sich viele Menschen so ein Haustier, manche sogar mehrere. Wo liegt denn nun der Vorteil für uns? Ich würde folgende Gründe ins Feld führen. Es ist Bewegung in der Wohnung, was nicht nur für ältere Menschen zutrifft. Auch Familien mit Kind sehen in der Katze einen Spielgefährden für ihren Nachkömmling, welcher auch seinen eigenen Willen durchsetzt. Das beruhigende Schnurren und Kuscheln der Katze hat für viele Menschen eine wichtige Bedeutung. Andere sehen ihre Erfüllung darin, ich muß für jemand da sein. Es gibt bestimmt noch viele weitere Gründe, warum sich ein Mensch für das Zusammenleben mit einer Katze entschieden hat. Ausschließlich der Eigennutz kann es nicht sein, denn Katzen haben ihren eigen Kopf und wollen eigenen Willen auch durchsetzen. Vielleicht ist es gerade diese Eigenschaft, welche viele Menschen zu Katzenliebhabern  werden läßt.