Kapitel 2

Die heimlichen Tricks
Beispiel: Wenn ich nach Hause kam saßen die Miezen hinter der Wohnungstür und sausten beim Öffnen ins Treppenhaus. Später stellte ich fest, wenn jemand klingelt bekamen sie so einen Schreck, daß alle von der Wohnungstür ausrissen und sich versteckten. So klingelte ich bei Ankunft selbst und öffnete die Tür mittels Schlüssel und trat unbehelligt ein. Langsam merkten die Katzen, daß nach dem Klingeln die Tür geöffnet wird. Eines Tages kam ich wie gewohnt nach Hause, klingelte, öffnete wie gewohnt die Tür und alle Katzen sausten an mir vorbei. Im Treppenhaus angelangt konnten sie allerdings nicht ins Freie entkommen. Aus meiner Erdgeschosswohnung flitze die eine Hälfte in die oberen Etagen und die Anderen in den Kellerbereich. Nun war ich eine Weile damit beschäftigt die Katzenbande wieder einzufangen und mußte gleichzeitig darauf achten, daß kein Hausbewohner die Haustür öffnet. Nach einer Weile hatte ich die ganze Truppe wieder eingesammelt und in meine Wohnung verfrachtet. Jetzt öffne ich die Tür sehr langsam und nur ein wenig, stelle sofort das Bein davor, was das Ausreisen verhindert. trotz dieser Vorsichtsmaßnahme kommt es vor, daß mich eine Katze austrickst und am Bein vorbei ins Treppenhaus flitzt. Das Einfangen gestaltet sich recht unproblematisch. Dies ist aber nur dem Willen der Katze geschuldet, denn die Tiere können so schnell sein, daß das Einfangen unmöglich ist.

Bei einer Feier berichtete ich einer Bekannten die Tricks meiner Katzen. Sie erzählte mir eine nette Geschichte über ihren Hund, welche ich hier nicht vorenthalten möchte. Sie war stolz auf ihren Hund, denn er war diszipliniert, befolgte ohne Probleme Kommandos wie SITZ und PLATZ. Nur er durfte nicht auf die Couch, dafür lag für das Tier im Wohnzimmer eine große Decke und dort lag der Hund auch sehr gern. Im laufe der Zeit wunderte sich meine Bekannte, wieso immer wieder Hundehaare auch der Couch zu finden waren. Sie hatte einen schlimmen Verdacht. Um die Angelegenheit zu überprüfen wurde eine Videokamera eingeschaltet und die Überwachung begann. Kaum hatte Frauchen die Wohnung verlassen, lief der Hund zur Tür und prüfte, ob sich die Schritte entfernen. Im Anschluß wurde sich auf die Couch gelegt. Dieser Platz war doch viel besser als die Decke auf dem Fußboden. Hier lag man bequemer und hatte außerdem einen besseren Rundumblick. Nach einer Weile kam die Bekannte wieder zurück. Die Schritte im  Haus und das drehen des Schlüssels im Schloß waren für den Hund Anlaß sich wieder artig auf die ungeliebte Decke zu legen. Beim Betreten des Wohnzimmers lag der Hund wie immer auf seinem Platz. Nur die Aufzeichnungen der Kamera brachten sein Verhalten in Abwesenheit ans Tageslicht. Ob Hund oder Katze, sind sie auch noch so gut erzogen, machen hinter unserem Rücken doch was sie wollen und ver5schaffen sich persönliche bessere Annehmlichkeiten. Tiere sagen sich der Mensch erstellt Regeln, wir sind aber nicht dumm und hebeln diese aus.

Katzenregeln
Für meine Wohnung habe ich bestimmte Katzenregeln aufgestellt. So ist der Kuchen- und Stubentisch für die Katzen tabu. Werden sie dabei erwischt, werden sie umgehend verjagt. Terri hat schon bis auf den Küchenschrank geschafft, war dabei aber so vorsichtig, daß keine Gegenstände zu Bruch gingen. Natürlich habe ich die Aktion nicht toleriert und geschimpft. Hinter meinen Rücken, wird trotzdem auf den Küchentisch gesprungen, wenn ich beispielsweise am Computer sitze. Sobald ich klappernde Geräusche aus der Küche höre, stehe ich auf, um nachzusehen. Terri hört dies natürlich, flitzt schnell aus der Küche und guckt wie: " Ich habe gar nichts unrechtes angestellt." Katzen wissen sehr genau, was sie dürfen und was nicht und versuchen ihre Untaten zu verbergen. Terri weiß sehr genau, daß der Sprung auf den Küchentisch nicht erlaubt ist. In der Zwischenzeit versuchte ich mir das Aufstehehern vom Computer zu ersparen und war auf die Idee gekommen, bei Geräuschen aus der Küche mit trampeln zu reagieren. Mein Gedanke, es sollten Schritte simuliert werden. Was war das Ergebnis, nichts passierte und Terri marschierte glücklich weiter auf der Küchenplatte herum. Erst als ich tatsächlich aufstand, um nach dem Geschehen zu schauen kam sie aus der Küche geflitzt. Bei mehrmaligen Versuchen mußte ich ernüchternd feststellen, Katzen unterscheiden sehr genau, was Simulation ist und wo echte Gefahr droht. Mit irgendwelchen Tricks kann man die Stubentiger nicht beeindrucken. Sie hören sehr genau, wie wir Menschen uns in der Wohnung bewegen, auch wenn wir es nicht wahr haben wollen, die Situation ist einfach so. Tiere beobachten uns Menschen mehr als wir denken und kennen unser Verhalten sehr genau. So sitzen sie manchmal still und leise in einer Ecke, wir sehen sie nicht, aber die Katzen schauen sehr genau, was wir tun. Es ist manchmal ernüchternd,  was Tiere unserer Intelligenz entgegenzusetzen haben, um ihre Vorteile und Vorleben aus unserem Verhalten zu erreichen. 
Auch die Katzen versuchen Regeln gegenüber dem Menschein einzurichten. So wird manchmal festgelegt, wann für mich die Nachtruhe vorbei zu sein hat. So wird auf der Decke herumgetappst oder an die Nase gestoßen. Man muß sich natürlich durchsetzen und die ganze Truppe wird vor die Tür gesetzt.
Desweiteren wird bestimmt, wann ich zur Toilette darf. Da wird sich schon mal auf den Deckel gelegt und geschaut wie, nichts geht mehr. Mir5 bleibt nichts anderes übrig, als den Übeltäter vom Toilettendeckel zu wippen.

Hund und Katze
Meine Tochter hat einen Hund, Rasse Mops. Wir wollten einmal sehen, wie die Katzen auf einen Hund reagieren. Sie besuchte mich mit ihren Vierbeiner mit der Vorgabe, nur angeleint die Wohnung zu betreten. Ich hatte als Vorsichtsmaßnahme Fluchtmöglichkeiten für die Katzen geschaffen. So bestand die Möglichkeit hinter der Couch zu fliehen oder  hinter dem Stubenschrank zu entkommen. Die entsprechenden Barrieren hatte ich extra zuvor entfernt. Sie Sache gestaltete sich allerdings ganz anders als gedacht. Erstaunlicher Weise hatten die Katzen keine Angst vor dem Hund. Terri machte einen Katzenbuckel, der Schwanz wurde buschig und sie knurrte in tiefen Tönen. Die kleinen Katzen standen nur da, und schauten sich das unbekannte Tier an. Für meine Tochter war die Situation beunruhigend und sie hatte angst, Terri könnte in die Augen kratzen. So wurden die Tiere aus Sicherheitsgründen getrennt und der Mops ins Kinderzimmer gesperrt. Dieser bellte dort ununterbrochen und die Katzen belagerten die andere Seite der Tür. Wir brachen den Feldversuch ab und meine Tochter fuhr mit ihrem Hund wieder nach Hause. Das Ergebnis war, nicht die Katzen mußten um ihre Gesundheit fürchten sondern der Hund. Draußen meinte die Tochter zu mir, Terri hat sich so bösartig gezeigt, sie hätte ihren Hund zerfleischt, wenn wir die Tiere nicht getrennt hätten. Später schickte ich noch eine SMS nach und ulkte: "Das wäre eine Schlagzeile in der Zeitung, Katze zerfleischt Hund."  Nach einigen Überlegungen kam ich zu folgenden Schluß. Terri betrachtete den Eindringling in sein Bereich als Gefahr für sich und die Katzenkinder. Es ist aus dem Tierreich bekannt, daß auch schwächere Tiere über ihre Fähigkeiten hinauswachen, wenn Gefahr für ihre Kleinen sehen. Dies könnte das Verhalten von Terri erklären. Die kleinen Katzen betrachteten die Situation nicht so bedrohlich und sahen in den Hund vielleicht als einen neuen Spielgefährden. Sie hatten ja in ihrem Leben noch nie einen Hund gesehen. Terri, als erfahrene Mutterkatze schätze die Angelegenheit allerdings völlig anders ein.


Katze und Technik
Neuerdings haben die Miezen gefallen daran gefunden mir bei der Arbeit am Computer zuzusehen. Sie springen auf den Computertisch sitzen dabei oder laufen schon mal über die Tastatur. Sollten Rechtschreibefehler auftreten, Schuld sind die Katzen. Mit Begeisterung verfolgen sie den Zeiger der Maus und wollen ihn fangen. Ich stelle fest, die Katzen der heutigen Zeit interessieren sich auch für neue Technik und erweitern ihr Wissen über den Computer. So sind Katzenvideos einfach der Renner. Zu sehen andere Artgenossen in ungewöhnliche Situationen geraten,  meine lachen sich innerlich eins ins Fäustchen.
Auch der Fernsehapparat ist besonders interessant, wenn auf dem Bildschirm Mäuse, Ratten oder Vögel zu sehen sind. Sie sitzen vor der Röhre und beobachten das Geschehen. Bei günstiger Gelegenheit möchten die Katzen ein Tierchen auf dem Bildschirm fangen und müssen enttäuscht  feststellen, sie berühren nur eine Glasscheibe. Die Leckerbissen sind bestimmt hinter der großen Kiste und ein Blick auf der anderen Seite wird sich bestimmt lohnen. Auch hier gibt es nichts als eine graue Rückwand zu sehen und von den Mäusen, Ratten und Vögeln keine Spur. Na gut, überprüfen wir wieder in den vorderen Bereiches des Fernsehers, denken sich die Katzen. Mit Freude stellen sie fest, ihre Fangobjekte sind wieder da, nur  erwischen tut man nichts. So ein Spiel macht keinen Spaß und wir ziehen uns zurück.
In der Zwischenzeit haben die Miezen erkannt, es ist nur etwas zum ansehen.  So sitzen sie bei entsprechenden Beiträgen vor dem Fernseher und schauen zu.. Bei besonderes interessanten Passagen, wird sich auch mal aufrecht gestellt und die Vorderpfoten auf den Fernsehtisch gestellt, denn einiges muß ganz genau beobachtet werden.

Spielzeug
Natürlich habe ich auch katzengerechtes Spielzeug. So stehen Klappermäuse und Bälle zur Verfügung. Einige Dinge verschwinden und tauchen nach mehreren Tagen wieder auf.. Die Geheimverstecke konnte ich bis heute nicht ausfindig machen. Im Laufe der Zeit sammelt sich eine ganze Menge an Katzenspielzeug an. Am Anfang wird mit dem neuen Geschenk intensiv gespielt. Eine Spielmaus hat Daggi so gut gefallen, daß sie es als ihr alleiniges Eigentum betrachtete und ständig im Maul mit sich herumtrug. Näherte sich eine andere Katze, so war ein dumpfes Knurren zu hören und alle blieben vorsichtshalber auf Distanz. So eine Reaktion habe ich zuvor noch nicht beobachtet, den sonst spielten alle gemeinsam. Ein Ball wurde durch die Wohnung gestoßen und jede Mieze machte mit. Langsam verliert sich das Interesse an einem Spielzeug und es muß etwas Neues her. Sind genügend Utensilien vorhanden, wird ein Teil in den Schrank eingelagert und nach einigen Wochen als neues Spielzeug präsentiert. Die Katzen sehen hier etwas neues und beschäftigen sich damit, als wenn sie es noch nie gesehen hätten. Für die Fellnasen sind die unmöglichsten Dinge interessant. So können sich die Tiere stundenlang mit einem Karton beschäftigen, welchen sie bei der letzen Bestellung und Lieferung aus dem Internet als Verpackung erhalten haben. Es wird sich im Karton versteckt, erwird umgekippt und es wird an den Kanten herumgeknappert. Auch Schuhe, speziell die mit Schnürsenkel haben eine magische Anziehungskraft. So werden die Senkel angebissen, sich in den Schuh gesetzt und die Beute durch die Wohnung gezogen. So wundert man sich am Morgen, daß nur ein Schuh im Regal zu finden ist. 

Im laufe der Zeit konnte ich beobachten, daß die Katzen ein längeres unbeachtetes Spielzeug für sich entdeckten und als ihr persönliches Eigentum betrachteten. Genau zu dieser Zeit wollten die anderen Miezen, das sonst unbeachtete Spielzeug auch haben. Der Erstentdecker wollte seine Beute nicht hergeben und verteidigte sein Hab und Gut mit lauten knurren. Die Botschaft, kommt mir nicht zu nahe. Die Anderen testeten aus, wie weit sie sich an das Spielzeug heranwagen können und falls möglich in ihre Hände bringen. Mit einer Tatzenbewegung wird den Angreifern gezeigt, kein Schritt weiter, sonst wird es gefährlich. Die anderen Katzen lassen es nicht auf den letzten Schritt ankommen und lauern weiter in gesicherter Entfernung. Auf einen Angriff wird aus Sicherheitsgründen für das eigene Fell verzichtet. Es wird einfach gewartet, bis der Spielzeugbesitzer sein Interesse verliert und ab diesem Zeitpunk ist die  Begierde am Objekt für alle nicht mehr Begehrenswert. Ein Mensch versteht dieses Katzenverhalten nicht und ich glaube, es wird für uns immer unergründlich sein. Vielleicht können Tierexperten eine Antwort geben,


Mißgeschick 
Wir Menschen müssen über Mißgeschicke anderer Leute herzlich lachen. Solche Situationen passieren auch Katzen. Heute habe ich Leckerlis an verschiedenen Stellen im Wohnzimmer platziert. und die Katzen sollten diese finden. Mit großen Eifer gingen alle auf die Suche, nur ein Leckerbissen wurde nicht gefunden. Dieser lag auf der unteren Ebene der Schrankwand. Der kleine Snack blieb mehrere Stunden unentdeckt, bis Garfield zufällig über das Angebot stolperte. Mit den Pfoten schupste er des Leckerli hin und der mit dem Ergebnis, es fiel zu Boden. Daggi, welche sich zufällig in diesem Bereich aufhielt, purzelte der Leckerbissen buchstäblich vor die Nase und wurde ganz schnell verspeißt. Garfield schaute sehr enttäuscht, wie seine Beute im Maul einer anderen Katze verschwand.

Micky möchte sehr gern wissen,  was passiert bei meiner Arbeit auf den Küchentisch. Da der Tischplatte nicht betreten werden darf, springt Micky gern  auf den Deckel dern120 Liter fassenden Müllbehälter. Von hier hat man einen guten Überblick auf das Geschehen. Im Rahmen meiner Arbeit mußte ich Abfälle beseitigen und hatte deshalb den Mülleiner geöffnet. Micky kam wie üblich angesprungen, übersah dabei, daß gar kein Deckel auflag und plumpste mit großen krachen in den Mülleimer. Der Schreck war groß, trotzdem wurde schnell reagiert und der Weg zurück gefunden. Allerdings wurde bei weiteren Aktionen zuvor  geprüft, ob ein Deckel vorhanden ist. Einen Sprung in den Abfall ist auch für Katzen keine angenehme Sache und man ist ja auch lernfähig.
"Polizei! Pfoten hoch!"


Erwischt. Das Versteck zwischen Schrank und
Wand war doch nicht so toll.


Katzenschulung: Thema Katzenregeln.



Hi, Hi. Wir blockieren jetzt die Toilette.

So. jetzt habe ich genug gespielt.















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