Kapitel 3

Zahnersatz
Ich hatte meinen Zahnersatz zum späteren Reinigen auf den Stubentisch abgelegt. Eine der Katzen zog die Tischdecke zu Boden und Aschebecher und Bierglas lagen auf dem Teppich. Sofort begann ich mit dem Staubsauger die Zigarettenreste aufzusaugen. Später kam mir zu Bewußtsein.. jetzt sind meine Zähne im Staubsauger. Ich öffnete den Beutel und schaufelte per Hand alles in eine Mülltüte um. Das war vielleicht eine Dreckerei. Das Ergebnis, meinen Zahnersatz habe ich nicht gefunden. Nun wurde die gesamte Wohnung durchsucht und die möglichen Verstecke der Katzen durchforstet. Das Ergebnis war ernüchternd. Die Zähne blieben verschwunden, so daß mir nur der Weg zum Zahnarzt blieb. Mit erheblichen Kosten verbunden, bekam ich neuen Zahnersatz. Zu Freunden sage ich nun immer, wer Katzen im Haus hat, erlebt Dinge, von denen er in seinen kühnsten Träumen nicht geträumt hat.

Nascherei
Bei gutem Benehmen werden die Miezen auch mit Leckerlis belohnt. Eines Abends kam ich auf die Idee den Schwierigkeitsgrand zu erhöhen  und ihre Lieblingsspeise nicht nur einfach zu verteilen. So legte ich die Nascherei in ein stabiles Glas. Mit den Kopf hineintauchen funktionierte nicht, war aber ein Versuch wert. Terri probierte es mit dem Pfoten, ein Stück herauszuangeln und es klappte. Manchmal vielen zwei oder drei Stücke heraus und die Katzenkinder machten sich sofort über das Angebot her. Sehr schnell begriffen sie durch beobachten, was zu tun ist, um selbst an die begehrten Leckerlis zu kommen. Auch sie angelten mit dem Pfoten im Glas und die Nascherein vielen heraus. So waren sie nicht mehr angewiesen, auf zufällig anfallende Angebote. Natürlich wären Katzen keine Katzen, um einen Weg zu finden, wie die Sache noch effektiver geht. wenn man das Glas umkippt, geht es viel einfacher, an die Leckerei heranzukommen. Der Arbeitsaufwand ist viel geringer und der Erfolg wesendlich größer.

Nun platzierte ich ein Glas, was nicht so ohne weiteres zu kippen war. Garfield entwickelte sich als Spezialist für das herausangeln der Leckerbissen. Dabei beobachtete ich ein Phänomen, was ich für undenkbar hielt, Nachdem er mehrere Leckerli verspeist hatte, schob er das Ergatterte einer anderen Katze zu. Er teilte sozusagen seine Beute. Ohne ersichtlichen persönlichen Nutzen schob er das Leckerli einer anderen Katze zu, welche bei dem herausangeln nicht so erfolgreich war. Ehrlich gesagt, ich war erstaunt über dieses Verhalten. In meinem Verständnis habe ich immer geglaubt, Tiere denken bei Futter nur an sich selbst. 
Katzen mögen Katzenmilch. Ich stelle eine Schale hin und eine Mieze beginnt zu trinken. Die Anderen halten sich zurück und warten bis sie an der Reihe sind,  Es gibt kein Streit oder aggressives Verhalten. Terri die Mutterkatze hält sich besonders zurück und wartet bis alle Katzenkinder getrunken haben. Sollte die Schale leer sein, so fülle ich aus Gerechtigkeitsgründen für Terri nach. Man sollte besondere Angebote immer Gerecht verteilen. Die Aktion mittels Glas ist bei mir kein Standart. Besondere Leckerbissen werden für alle Katzen gerecht verteilt, auch wenn sich einige sich mit Betteln besonders hervortun. 
 
Katzen ärgern
Da mich die Katzen manchmal ganz schön ärgern, wollte ich zurückschießen. Ich kaufte einige Luftballons, um diese aufzublasen und bei dem späteren platzen zu sehen, wie Truppe vor Schreck aus dem Zimmer flitzt. Die Aktion ging los und die Katzen spielten mit dem ersten Ballon. Der platzte nach kurzer Zeit, aber von Schreck keine Spur. Sie waren nur enttäuscht, daß ihr neues Spielzeug kaputt war und wollten Ersatz. Das Spielen mit dem Ballons fanden alle große Klasse und wollten nach dem Platzen einen neuen Ballon. Schon beim Aufblasen saßen alle schon bereit, um weiter spielen zu können. Ich kam mit dem Nachschub gar nicht hinterher und langsam ging mir die Puste aus vom vielen Aufblasen der Luftballons. Den Speer, welche ich gegen die Katzen schießen wollte, traf mich am Ende selbst. Das Thema Luftballons für meine Katzen ist Vergangenheit und ich werde in Zukunft Spielzeug zur Verfügung stellen, was für mich weniger anstrengend ist.

Schmusen und kuscheln
Garfield hat sich zu einem richtigen Schmusekater entwickelt. Eine seiner Lieblingsbeschäftigung ist kuscheln. Beim Fernsehabend liegt er sich gern neben mich oder auf dem Schoß und schnurrt. Mit seinen kleinen Tatzen versucht er mich zu streicheln oder legt diese auf meinen Arm. Dies geschieht sehr vorsichtig. ohne zu kratzen. Manchmal legt er sich an meine Seite und schläft. Er möchte einfach nur in meiner Nähe sein. Irgendwann muß ich auch einmal auf die Toilette und bin für kurze Zeit weg. Manchmal wechselt er den Platz, kuschelt mit seinen Geschwistern und schläft und schläft dort weiter. Die anderen Katzen haben das Geschehen von Garfield beobachtet und kommen nun auch zum kuscheln in meine Nähe. Dies gestaltet sich in unterschiedlicher Form. Einige machen es Garfield nach und schlafen auch neben mir. Terri zeigt ein ganz anderes Verhalten. Sie kommt zeitweise vorbei und möchte kurz gestreichelt werden. Sie möchte sich damit Gewissheit holen, daß sie auch geliebt wird. Daggi ist dagegen ganz anders. Sie sitzt gern auf der Lehne des Sessels und fordert die Zuneigung durch miauen ein. Im Klartext, sie möchte jetzt gestreichelt werden. Fallen die Streicheleinheiten zu kurz aus, wird durch miauen zum Ausdruck gebracht, das war noch nicht genug.

Katzen und ihre Vorlieben
Micky möchte am liebsten auf dem Bauch gekrabbelt werden und legt sich deshalb auf den Rücken. Dies gefällt den Kater und er strampelt vor Freude mit den Beinen und umklammert meinen Arm. Er möchte meine Zuneigung auf seine Art und Weise genießen. Jede Katze hat einen anderen Charakter und verhält sich anders. Dies muß man als Mensch erkennen und akzeptieren und sein Verhalten entsprechend einrichten. Manchmal möchten die  Katzen auch nur einfach neben dem Menschen sitzen, man muß gar nichts tun und die Tiere sind zufrieden. Das Verhalten kann so vielfältig sein, daß es unmöglich ist. jede einzelne Situation zu beschreiben.

Micky, der Toilettenspezialist
Micky zum Toilettenfan entwickelt. Männer pinkeln oft im Stehen, was Frauen nicht so gern möchten. Sie wollen, daß sich Männer auch hinsetzen.  Wenn ich auf das Klo gehe und das kleine Geschäft im Stehen verrichte kommt sofort Micky angeflitzt und schaut über den Rand was da abgelassen wird, Beim anschließenden Händewaschen wird auch geschaut, was da passiert,  Micky interessiert sich brennend, wie Menschen ihr Geschäft verrichten und wie die Hände im Anschluß gereinigt werden.
Setzen sich Männer, so ist die Angelegenheit größerer Natur. Micky folgt dem Beispiel und setzt seinen Beitrag gleichzeitig  in der Katzentoilette ab. Mann und Katzer sitzen friedlich nebeneinander und jeder geht seinem verständlichen Bedürfnissen nach.. Auch Katzen sind wie Menschen oder umgekehrt? Des weiteren hat Micky eine Vorliebe für Wasser entwickelt. Wo etwas plätschert, der Kater ist dabei, sei es beim Händewaschaschen oder dem Geschirr abspülen, Es muß auf jeden Fall geschaut werden, was da passiert. Nun wollte ich die Sache genau wissen und lies ein wenig Wasser ins Waschbecken. Langsam führte er die Tatzen  ins Wasser. Der Kater erkannte sehr schnell, hier droht keine Gefahr und tapste im  Wasser herum. So wurde der Kopf unter den laufenden Wasserhahn gehalten und mit dem Mäulchen das kühle Naß geschleckert. Der kopf und Teile des Körpers wurden naß, den Kater lies die Situation kalt. Sein Motto, ich trinke frisches Wasser aus der Leitung, egal ob ich naß werde oder nicht ist mir egal.  Die anderen Katzen nehmen reis aus, wenn ich sie nur über das Waschbecken halte, es muß nicht einmal Wasser zu sehen vorhanden sein.
In der Zwischenzeit hat Micky eine Technik entwickelt, das Wasser aus dem Hahn zu trinken, ohne unnötiger Weise naß zu werden. Um den Kater zu ärgern, schwenke ich manchmal den Strahl des Wassers über seinen Körper. Die Reaktion ist gelassen, Wasser ist nichts gefährliches, auch wenn das Fell durchnäßt wird. 
Die anderen Katzenkinder haben sich im Laufe der Zeit das Geschehen abgeschaut und möchten ebenfalls frisches Wasser aus der Leitung. Sie liegen zeitweise im Waschbecken und warten, bis ich den Wasserhahn öffne und ein leichter Strahl fließt. Die Scheu vor dem nassen Element ist weniger geworden. Ist es einmal mehr Wasser als gewünscht, wird das Becken sehr schnell verlassen, zu naß möchte man auch nicht werden.


Katze im Bett
In der Nacht können sich die Katzen in der Wohnung frei bewegen. So bleiben die Türen zu Bad Stube und Schlafzimmer geöffnet. In der Regel suchen sich alle einen Schlafplatz, welche täglich unterschiedlich sind und im Laufe der Nacht wird der Platz auch schon mal gewechselt, wenn die Fellnasen der Meinung sind, woanders schläft es sich besser. So kommt es auch vor, daß die Katzen in meinem Bett landen und sich auf der Bettdecke zu Ruhe gelegt haben. Solange sich friedlich schlafen, stören mich die Katzen nicht. In den Morgenstunden geht aber das Theater allerdings los. Jetzt wird durch die Wohnung getobt und an weiterer Nachtruhe ist nicht mehr zu denken. Besonders nervig ist, wenn es bei ihren Jagten mit großen Sprüngen über meine Bettdecke geht. Da kommt man wirklich nicht zur Ruhe. Um doch noch etwas schlafen zu können, wird die ganze Truppe aus dem Schlafzimmer entfernt und die Tür geschlossen. Nach etwa einer Stunde zieht in der Wohnung wieder Ruhe ein, denn alle haben sich ausgepowert. Später, wenn ich ausgeschlafen habe, dürfen die Katzen wieder zurück. Sie schauen neugierig, ob ich munter bin. und schnurren dabei ums Bett herum.  Ihr Weg führt sie auch zu mir ins Bett. Auf einmal sind alle Katzen ganz lieb. Es wird gekuschelt und auch einmal über den Arm oder Oberkörper gelaufen. Die geschieht sehr vorsichtig, ohne zu kratzen, es sind nur die weichen Tatzen zu spüren. Um mein Wohlwollen wider zu erlangen, werde ich mit der Katzenpfote schon mal am Arm vorsichtig gestreichelt. Es sieht aus, als wollten die Nasen zum Ausdruck bringen, wir wollen uns jetzt ordentlich benehmen und sich für ihr Herumbespringe entschuldigen. Am anderen Morgen sind alle Vorsätze vergessen und das Spielchen beginnt erneut. Toben, Verbannung, Entschuldigung.
Neuerdings hat Daggi eine neue Methode gefunden, mein Wohlwollen zu erzielen. Heimlich in der Nacht schleicht sie sich in mein Schlafzimmer. Legt sich still und leise neben mein Kopfkissen und schläft dort weiter. Ich merke im Schlaf  nicht einmal die Annäherung. So schlafen Mensch und Katze friedlich nebeneinander und keiner stört den anderen bei seiner Nachtruhe.

Einige Katzenbesitzer dulden ihr geliebtes Haustier auch im Bett, andere möchten dies nicht und fürchten Ungeziefer oder Krankheiten. Meine persönliche Meinung dazu ist, eine medizinisch versorgte Katze ist unbedenklich. Im übrigen sind Katzen saubere Tiere und mögen selbst keine Verunreinigungen am eigenen Körper.
Von meiner Tochter bekam ich für meine Katzen ein Katzenbett geschenkt, was sie nach kürzester Zeit in Beschlag genommen haben. Es ist ein kleines Doppelstockbett mit Vorhang im unteren Bereich. Das Ergebnis ist ist, die Katzen haben einen luxuriöseren Schlafplatz als ich und die Bande zeigt es mir jede Nacht, uns geht es viel besser als dir. Die Biester können so gemein gegenüber dem Menschen sein.  Ich nehme die Angelegenheit souverain gelassen hin und lasse mich nicht provozieren. 

Gourmet für die Katze
Im vergangen Zeilen habe ich schon einmal den Besuch bei der Kleintiermesse erwähnt. Für Interessierte möchte ich sagen, dort einmal Vorbeizusehen lohnt sich. Man erfährt vieles über sein geliebtes Haustier und welche Angebote neu auf dem Markt sind. Für meine Katzen habe ich aus dem Biosegment im gehoben Preis Futter erworben. Man möchte ja den Katzen einmal etwas besonderes zum Fressen anbieten. Wir Menschen lösen uns ja auch aus dem Alltag und leisten uns mit einem Besuch in einer guten Gaststätte eine Abwechslung im Speiseplan. Dieser Gedankengang ging mir durch den Kopf, als ich das Futter kaufte. Zu Hause angekommen präsentierte ich den Fellis meinen Einkauf. Alle saßen schon brav vor der Küche und warteten auf das neue Angebot. Es dauerte für die Mäuler noch etwas, da ich die erwobenen Besonderheiten erst in die Futterschale umfüllen mußte,  Jetzt war der große Augenblick da und ich platzierte das neue Angebot von der Messe. Das Ergebnis war ernüchternd. Terri schaute mich böse an, miaute dazu unmissverständlich, als wollte sie mir sagen: "Was hast denn Du mir da für ein Dreck hingestellt." Sie scharrte noch um ihren Futternapf, um anzuzeigen, ich bin mit fressen fertig. Die kleine Katzenkinder probierten vom Fressen, ließen es dann  ebenfalls stehen. In Zukunft gab es in dieser Richtung keine Experimente mehr. Sollen sie fressen, was schmeckt, auch wenn das Futter preislich nicht so hoch angesiedelt ist. Ich muß ja die Katzen nicht zu Gourmetkatzen umerziehen. Eine richtige Freunde mache ich allen Miezen mit roher Rinderleber oder Herz. Dieses Angebot wird im Handumdrehen weggeputzt, bis auf den letzten Happen.

Mensch und Tier
Viele Menschen halten sich ein Haustier, weil sie allein zu Hause sind und Gesellschaft möchten. Es ist immer zusätzliches Leben und Bewegung in der Wohnung. Egal zu welcher Tierart das Herz schlägt, man ist fasziniert von seinem Liebling. Es wird alles getan, damit es dem Tier gut geht. Auch Bürger mit wenig Geld, erfreuen sich über die Gesellschaft in der Wohnung und sind der Meinung, erst kommt mein Haustier und dann ich. Lieber wird auf eine persönliche Annehmlichkeit verzichtet, nur damit der tierische Mitbewohner sein tägliches Futter bekommt. Tiere sind auch ehrlicher, als Menschen. Zeigen sie Freude und Zuneigung, es ist nicht geheuchelt. Sollte etwas nicht auf Wohlwollen stoßen, so kann das geliebte Haustier uns auch mit Verachtung abstrafen, was besonders bei Hund und Katze der Fall sein kann. Ganz wichtig wäre noch zu sagen, man sollte immer die natürlichen Bedürfnisse des Tieres im Auge haben und diese soweit wie möglich einrichten. Wie in freier Natur kann das Leben in der Wohnung nicht sein, aber ähnlich sollte es schon sein. 
Diese Zeilen wollte ich nur einmal einfügen, welche Bedeutung ein Tier für den Menschen haben kann, wobei ich mich bei meinem Erlebnissen mehr mit Katzen beschäftige. So können Katzen auch nur in der Wohnung gehalten werden. Schön ist es für sie, wenn mehrere Zimmer zum Auslauf für Rennen und Springen zur Verfügung stehen. Auch läßt dabei das eine oder andere Mobiliar seine Federn, aber damit muß jeder Katzenhalter leben. Wer eine hochwertige Wohnungseinrichtung besitzt, sollte besser auf Katzen verzichten.
Sind sie öfters über längere Zeit nicht zu Hause, ist es besser zwei Katzen zu halten. Bei ihrer Abwesenheit können sich die Beiden gut miteinander beschäftigen. Eine Katze allein langweilt sich den ganzen Tag. Es funktioniert auch mit einem Hund und einer Katze. Verstehen sich die beiden Tierarten können sie wie ein Herz und eine Seele sein. Ob auch Katze mit Vogel oder Maus harmonieren vermag ich nicht zu sagen, kann es mir allerdings nicht so richtig vorstellen.

Fliegende Katze
In der Zwischenzeit sind die Katzenkinder sechs Monate alt und die Eleganz, was eine Katze auszeichnet wird immer besser. Auch das Sprungvermögen hat sich enorm gesteigert, kommt aber noch nicht an die Mutter heran. Trotzdem war ich gestern erschrocken, als Daggi, die schwarze Katze bei meinem Gang zur Küche an mir vorbeiflog. Mit einem großen Satz wurden locker 1,50m zwischen Sessel und Katzenbaum gesprungen. Es sah so aus, als wenn eine Katze kurz vor mir vorbei fliegt.

Katze Kind
In unserem Mehrfamilienhaus wohnt auch eine Familie mit einem 7 jährigen Mädchen. Wenn sie mich sieht, werde ich gefragt, ob sie die Katzen sehen darf. Ich offne die Wohnungstür und die Miezen laufen im Haus herum, sie lassen sich zeitweise auch von dem Kind streicheln. Nur heute war ich über das Verhalten von Daggi überrascht. Sobald sie im Hausflur war, machte sie kehrt und flitze zurück durch die offene Wohnungstür. Dies passiere auch beim zweiten und dritten Mal. In der Vergangenheit wurde ich mehrmals von Daggi überlistet, indem sie bei meinem Eintreten in die Wohnung in den Hausflur entwischte. Daggi war auf diesem Gebiet Spezialist. Auf einmal wollte sie unbedingt in die Wohnung zurück. Jetzt könnten einige Leute meinen, das Kind hat der Katze in der Vergangenheit etwas abgetan. Alles falsch, denn ich und ihre Mutter waren immer anwesend, als das kleine Mädchen mit den Katzen spielte. Außerdem hatte sie mehr angst vor den Katzen, als umgekehrt. Sie fürchtete sich von einer der Katze gekratzt oder gebissen zu werden, was aus meiner Sicht unbegründet war. So richtig kratzen Katzen nur, wenn sie die Situation als Gefahr einschätzen. Eine andere Situation ist, wenn man die Mieze auf dem Arm hat und sie rutscht ab, Um den Sturz zu verhindern werden schnell die Krallen ausgefahren und der Mensch bekommt zu spüren, was die Krallen einer Katze bewirken können. Dies ist aber kein böser Wille des geliebten Haustieres, sondern nur ein natürlicher Reflex. Haben Katzen mit anderen Menschen unangenehme Erfahrung gesammelt, so gehen sie diesen aus dem Weg. 

Katze und Wasser
Katzen mögen in der Regel kein Wasser und reagieren mit der Berührung des nassen Elements panisch. Anders bei Micky. Überall wo was plätschert ist der Kater dabei. Ob im Bad beim urinieren, Hände waschen oder beim spulen des Geschirrs in der Küche. Heimlich schleicht er sich ins Spülbecken und trinkt die Wasserreste. Mit einem lauten Ruf läßt sich Micky bei seiner Beschäftigung nicht vertreiben. Etwas Wasser über Kopf und Körper stört auch nicht. Erst ein etwas stärkerer Wasserstrahl verfehlt seine Wirkung nicht und die Mieze saust aus der Küche. Ihr Fell sieht total zerzaust aus und es wird eine ganze Weile mit der Reinigung verbracht. Wer jetzt denkt, eine einmalige Erfahrung ist genug, der irrt. Micky probiert es immer wieder und hat keine Scheu vor Wasser.  Natürlich saust der Kater bei zuviel Wasser aus der Küche, es ist aber nicht panikartig.
Speziell junge Katzen beobachten sehr genau das Verhalten ihrer Artgenossen. So wird, obwohl wasserscheu, die nähe zum nassen Element gesucht. So wird vorsichtig die Tatze unter den laufenden Wasserhahn gehalten. um zu prüfen. wie gefährlich ist die Angelegenheit. Wird die Situation als unbedenklich eingeschätzt, so kommt es zum zweiten Schritt. Nun trinken die anderen Miezen ebenfalls Frischwasser direkt aus dem Hahn und finden es besser als aus der bereitgestellten Schale. Übrigens denken die Mitbewohner nicht an meine Wasserrechnung.

Katze im Schrank
Kurz vor dem zu Bett gehen stellte ich bei der abendlichen Kontrolle fest, Daggi ist verschwunden. Die ganze Wohnung wurde nach einem möglichen Schlafplatz durchsucht. Eine total schwarze Katze ist nicht so leicht zu finden und Daggi hatte sich schon in der Vergangenheit die unmöglichsten Schlafstellen ausgesucht. Einmal lag sie hinter den Schuhen im Schuhregal. Kurz und gut, die Suche bleib erfolglos. Am nächsten Morgen wird sie bestimmt wieder auftauchen, wenn es Futter gibt. Alle Katzen versammelten sich an der Futterstelle, nur Daggi fehlte. Vielleicht ist mir die Mieze am Vorabend in den Hausflur entwischt. So suchte ich im Keller und in den oberen Etagen, sie war nicht zu finden. Vielleicht war sie beim öffnen der Haustür durch einen Mieter mit ins Freie entwischt. Die Suche in der näheren Umgebung brachte auch nichts, die Katze war wie vom Erdboden verschwunden. Das Problem, Daggi gehörte nicht mir, sondern meiner Untermieterin. Wie sollte ich es ihr nur erklären, daß durch meine Schuld ihr Lieblingskatze verschwunden war, welche sie an eine Bekannte nicht einmal für 200 Euro verkaufen wollte. Dabei ist Daggi keine Rassekatze sondern nur eine gewöhnliche Hauskatze. Gegen Mittag wollte ich mir einige Sachen aus dem Schlafzimmerschrank holen und wer lag dort friedlich schlafend, Daggi. Sie lag die ganze Nacht keine zwei Meter entfernt von mir, eingeschlossen im Schrank. Das Erstaunliche war, sie hatte kein Laut von sich gegeben und es war auch kein Kratzen an der Tür zu hören. Ich dachte immer, sind Katzen in einem dunklen Schrank eingesperrt, zumal über längere Zeit, kommt eine Reaktion. Der Mieze war es total egal eingesperrt zu sein. Nach dem öffnen der Schranktür wurde sie munter, gähnte ausgiebig und marschierte zuerst zum Futterplatz und später auf die Toilette. Übrigens, sie Bekleidungsgegenstände im Schrank wurden weder von Kot oder Urin verunreinigt.
Im Nachhinein konnte ich mir die Angelegenheit erklären. Am Abend zuvor legte ich einige Sachen in den Schrank. Bei dieser Gelegenheit muß Daggi an mir vorbeigehuscht sein und sich ihren sich ihren außergewöhnlichen Schlafplatz ausgesucht haben oder sie war einfach neugierig. Mit welcher Gelassenheit Daggi die Situation hinnahm, war für mich echt erstaunlich.

Katzensicherheit
Katzen versuchen alles zu erkunden und deshalb sollte man gewisse Vorsichtsmaßnahmen beachten. So sind chemische Haushaltsmittel unzugänglich für Katzen aufzubewahren. Die gilt übrigens auch für Kleinkinder.
Nach dem einlassen von Badewasser ist die Wanne immer zu beobachten, oder die Tür zum Bad schließen. An den glatten Wänden einer mit Wasser gefüllten Badewanne kann eine Katze nicht mehr herausspringen. Das Tier kann eine begrenzte Zeit in der Wanne schwimmen, bei einem  längeren Zeitraum kommt es zum Ertrinken.
Vor dem Einschalten der Waschmaschine ist zu prüfen, daß keine Katzen in die Trommel geklettert ist. Die Tiere sind so flink, daß sie unbemerkt in das Gerät gelangen können. Die Neugier der Katzen kennt keine Grenzen.
Gekippte Fenster stellen für die geliebten Hausbewohner eine tödliche Gefahr dar. Versuchen sie über den Spalt ins Freie zu gelangen und rutschen ab, können sich die Tiere nicht mehr selbstständig aus der Situation befreien. Durch panische Reaktionen verletzen sie sich innerlich schwer  oder ersticken, was sehr schnell zum Tod führt. 
Elektrische Kabel und Verteilerdosen sind Gefahren für Katzen und Nagetiere, Für sie ist es kein Problem eine Leitung durchzubeißen. Leider kann man nicht alle Leitungen so sichern, daß die Katzen nicht heran können. Beobachtet man bei Katzen entsprechendes Verhalten, so ist mit aller Strenge durchzusetzen, daß die Kabel für sie tabu sind. Ich bin nicht für das Schlagen von Tieren, aber ein Klaps auf den Hintern mit der Fliegenklatsche ist in dieser Angelegenheit in meinem Augen gerechtfertigt. Wobei eine Fliegenklatsche im Gegensatz zu einem Stock zu keinen Verletzungen führt. Ansonsten kann man mit einer Wasserspritze sein Ziel durchsetzen, was natürlich im Bereich elektrischer Anlagen nicht möglich ist. 



Ungewöhnliches Spielzeug
Gestern befanden sich noch zwei Toilettenrollen auf der Waschmaschine. Am anderen Tag war die kleinere Rolle verschwunden. Na gut dache ich, vielleicht hat meine Untermieterin den Rest benötigt. Am späten Nachmittag fand ich das Utensil in der äußersten Ecke hinter dem Katzenbaum liegen. Für was die Katzen Toilettenpapier benötigen bleibt mir bis heute ein Rätsel.
Vor wenigen Tagen hörte ich im Vorsaal ein metallisches Klappern. Alle Katzen waren damit beschäftigt eine etwa 10 cm lange Schraube hin und her zu stoßen. Die Truppe war begeistert von dem neuen Spielzeug. Mir war es unerklärlich, wo sie die Schraube gefunden hatten, denn ich habe seit Monaten nicht mit derartigen Dingen hantiert. Da solche metallischen Teile nicht das richtige Spielzeug für Katzen ist, habe ich es sofort an mich genommen. Die Bande schaute ganz empört, was ich mir erlaube ihr neues Spielzeug wegzunehmen. Nach kurzer Zeit war die Sache vergessen und die Miezen wendeten sich anderen Aktivitäten zu.
Katzen können die unmöglichsten Dinge gebrauchen. Dies geht über Wäscheklammern, Verschlüssen von Bierflaschen bis zum Halsschmuck meiner Untermieterin. Die war begeistert, als sie die Katzen mit ihrer zum Geburtstag geschenkten Halskette durch die Wohnung marschieren sah. Sogar mit einer Räucherkerze habe ich die Bande schon erwischt. Ich bin bloß froh, daß sie nicht in der Lage sind das Feuerzeug zu zünden. Übrigens, das Feuerzeug hatten sie auch schon in den Pfoten. Katzen können einfach alles für sich gebrauchen, egal ob es für sie nützlich ist oder nicht.
Kürzlich rollten die Racker ein Stuhlbein durch die Wohnung. Alle waren begeistert von dem neuem Spielzeug. Nur mir war es ein absolutes Rätsel, wo sie diesen Gegenstand gefunden haben. Alle Stühle haben noch ihre vier Beine und mir fehlte diesbezüglich nichts. In welcher Ecke die Racker den Gegenstand gefunden haben bleibt mir bis heute unerklärlich. Katzen können für sich einfach alle Gegenstände gebrauchen, welche zu finden oder erreichbar sind, egal, ob diese für sie nützlich ist oder nicht.

Daggi

Micky

Katzenkinder beim toben

Garfield quiekt wider mal, wenn es etwas härter zur Sache geht.

Garfield bringt seine Beute in Sicherheit.

Terri auf seinem Lieblingsplatz

Die Fliege unter der Lampe fangen wir auch noch. Wir warten auf eine gute Gelegenheit.

Garfield

Wenn ich mir die Pfote vor das Gesicht halte, sieht mich niemand.













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